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1648: Das Königreich Schweden regiert in unserer Heimat | ||||||||
Wir machen einen großen Zeitsprung, bleiben aber in unserer Heimat, dem Land zwischen Weser und Elbe. Von den blutigen Auseinandersetzungen der Mächtigen während des 30-jährigen Krieges haben unsere Vorfahren wenig zu spüren bekommen. Das Dorf Sellstedt lag in der "Börde Beverstedt", die bis dahin zum Erzbistum Bremen gehörte. 1648, am Ende des 30-jährigen Krieges, erhielt Schweden dieses Gebiet als Reichslehen zugesprochen, nunmehr "Herzogtümer Bremen und Verden" genannt. Damit kamen auch die Sellstedter an die schwedische Krone. Unter der schwedischen Herrschaft begann für unsere Vorfahren eine schwere und unruhige Zeit. Einquartierungen und Wagenfuhren, Steuern und Abgaben belasteten die Menschen schwer. Nach einer schwedischen Verordnung von 1652 sollte den Bauern von den Erträgen ihrer Arbeit nur das Lebensnotwendige bleiben. Alles was darüber hinausging, musste an die schwedische Besatzung abgeliefert werden. Die Menschen in unseren Dörfern verarmten mehr und mehr. Damit nicht genug: Im nachfolgenden Kampf der deutschen Fürsten gegen die Schweden kam es auch in unseren Dörfern immer wieder zu Plünderungen, Brandschatzungen und hohen Abgaben. Als schließlich dänische Truppen die "Herzogtümer Bremen und Verden" besetzten, geriet die Bevölkerung vom Regen in die Traufe. Die Dänen holten mit neuen Steuerausschreibungen das Letzte aus dem Land heraus, die Bevölkerung verarmte vollends. So war es wie eine Befreiung, als Dänemark 1715 nach dreijähriger Besatzung die Herzogtümer an den Kurfürsten vom Hannover verkaufte. |
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