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Gedicht über Sellstedt
 
       
   

Mein Sellstedt

Mein Sellstedt, dir bin ich gewogen,
du wirst mir unvergessen ein;
du bist die Stätte meiner Jugend
und meiner Kindheit Sonnenschein.

Du bist ein blühend Dorf geworden
durch deiner Väter harten Fleiß;
sie haben deine weiten Fluren
an manchem Tag gedüngt mit Schweiß.

Im Dorfe eine alte Scheune
war Zeuge einer schweren Zeit;
und Sagen und Geschichten künden
von Tagen der Vergessenheit.

Noch liegt verträumt und weit vom Dorfe
dein großer See, umhegt vom Deich;
am Ufersaum rauscht hohes Röhricht
des Wasserwildes stilles Reich.

Dein tiefes Moor trägt Luuk und Heide:
da klingt vertraut aus Rusch und Ried,
wenn an dem Post die Kätzchen leuchten,
des kleinen Spielhahns Minnelied.

Die weite Niederung der Geeste
gewährt dem Auge freie Schau
bis hin zum fernen Höhenrande,
wo einsam Wälder stehn im Blau.

Die Ahnen haben schon gerodet
der braunen Heide leichten Sand;
die Holzung in der Dorfgemarkung
hat einst gepflanzt der Väter Hand.

Ich liebe dich, Dorf meiner Väter,
du bist mein liebes Heimatland;
ich hab dich in mein Herz geschlossen
das immer bleibt dir zugewandt.

Ich grüße dich mit heißen Augen -
mög´ Gottes Segen auf dir ruhn
auf deinen Feldern, deine Hämmen
und deiner Menschen redlich Tun.

Heinrich Mahler